Der Kreisauer Kreis war eine Widerstandsgruppe gegen das nationalsozialistische Regime im Deutschland des Zweiten Weltkriegs. Sie war nach dem Ort Kreisau in Niederschlesien benannt, wo ihre Mitglieder ihre Treffen abhielten.
Die Gruppe wurde 1940 von Helmuth James Graf von Moltke gegründet und bestand aus einer Vielzahl von Mitgliedern, darunter Intellektuelle, Politiker, Militärs, Juristen und Geistliche. Ihr Ziel war es, Pläne für die Nachkriegszeit zu entwerfen und eine demokratische und gerechte Gesellschaft in Deutschland herbeizuführen.
Der Kreisauer Kreis war von christlich-humanistischen Idealen geprägt und strebte eine Neuordnung der Gesellschaft auf der Grundlage von Gerechtigkeit, Freiheit und Solidarität an. Sie beschäftigten sich intensiv mit politischen, sozialen und rechtlichen Fragen und entwickelten konkrete Vorschläge für eine Verfassung sowie eine Dezentralisierung der politischen Macht.
Die Mitglieder des Kreisauer Kreises waren sich bewusst, dass ihre Aktivitäten gegen das nationalsozialistische Regime gefährlich waren und dass sie hohe Risiken eingingen. Tatsächlich wurden viele von ihnen verhaftet und hingerichtet, nachdem das Attentat auf Adolf Hitler im Juli 1944 fehlgeschlagen war.
Trotz ihrer begrenzten zeitlichen Existenz und Mitgliederzahl hatten die Ideen und Pläne des Kreisauer Kreises einen erheblichen Einfluss auf die Nachkriegsentwicklung Deutschlands. Ihre Vorstellungen von Demokratie, Menschenrechten und einem geeinten Europa waren wegweisend für die spätere Gestaltung der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union.
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